Analysieren, reduzieren, kompensieren und dazulernen – all das gehört zu unserer jährlichen Klimabilanz. Und so haben wir auch dieses Jahr Daten gesammelt, ausgewertet und unsere Bilanz für 2021 aufgestellt, um unsere Maßnahmen für mehr Klimaschutz weiter auszubauen. Mit 290 Tonnen CO2 war der Wert zwar unterm Strich höher als im Jahr davor, dennoch deutlich besser als bei der ersten Aufstellung. Aber woran liegt das?
Die Daten und die Scopes
In eine Klimabilanz fließen die unterschiedlichsten Daten ein: Darunter der Benzinverbrauch des Fuhrparks, die Datenmengen, die die Rechenzentren verarbeiten oder der Energiebedarf der Büros. Für die Auswertung werden diese Emissionsquellen wiederum verschiedenen Bereichen (Scopes) zugeordnet.
In Scope 2 wird etwa der CO2-Ausstoß erfasst, der durch den Energieverbrauch entsteht – dazu gehört auch das Kühlmittel für die Klimaanlagen. Für 2019 und 2020 sind bei Computop hier keine Emissionen angefallen. Der Grund: Wir sind auf Ökostrom umgestiegen und mussten kein Kühlmittel nachfüllen. Anders im letzten Jahr, in dem wir zwar wie heute Ökostrom nutzten, aber das Kühlmittel nachfüllen mussten – was einem Wert von 27 Tonnen CO2 entspricht.
Mehr Mitarbeiter, mehr Miteinander, aber auch mehr CO2
Da der Verbrauch der Mitarbeiter im Homeoffice und ihre Anfahrt ins Büro nicht ganz genau erfasst werden kann, wird zur Berechnung ein Durchschnittswert mit der Zahl der Mitarbeiter multipliziert. Indem also 2021 die Zahl der Payment People auf 160 gestiegen ist, fällt auch der CO2-Ausstoß höher aus.
Außerdem waren im Vergleich zum Coronajahr die Payment People wieder vermehrt unterwegs – zum Beispiel für Messen und Kundenbesuche. Was wiederum die Emissionen im Scope 3 steigen lässt.
Analysieren und reduzieren
Da es für uns neben dem Analysieren vor allem darum geht, unseren CO2-Ausstoß zu reduzieren, setzten wir auch wieder einige interne Projekte um. Darunter sowohl die erneute Teilnahme an der Time for Climate Action Week als auch die Gründungsmitgliedschaft bei der Green Software Design Community. Obwohl unterschiedlich umgesetzt, verfolgen beide Projekte das gleiche Ziel: Gemeinsam aktiv werden, andere Unternehmen für Umwelt- und Klimaschutz begeistern und Ideen und Erfahrungen miteinander teilen.
Außerdem können die Payment People seit diesem Jahr E-Firmenwagen nutzen und damit deutlich CO2 einsparen – immerhin macht der Fuhrpark ca. 16 Prozent unserer Emissionen aus.
Klimaschutz in Kolumbien – Biomasse anstatt Kohle
Die Emissionen, die wir noch nicht reduzieren können, kompensieren wir mit einem Klimaschutzprojekt in Kolumbien. Dabei war uns wichtig, dass das Projekt mit dem Gold Standard zertifiziert wurde. Das bedeutet: Mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung und die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung werden an das Projekt besonders strenge Anforderungen gestellt.
Santander – Eine Ziegelei für den Klimaschutz
Soacha – weil sie hier ein neues Leben beginnen wollen, kommen viele junge Menschen in den wachsenden Vorort der kolumbischen Hauptstadt Bogotá. Für die Ziegeleien am Ort ein florierendes Geschäft, denn es werden vor allem einfache Häuser aus Lehmziegeln gebaut. Das Problem: Da Kohle in Kolumbien sehr günstig ist, befeuern 39 der ansässigen Ziegeleien ihre Öfen damit. Doch die vierzigste ist eine Ausnahme. Die Ziegelei Santander von Miguel Diaz setzt energieeffiziente Brennöfen ein und betreibt diese außerdem mit bis zu 80 Prozent erneuerbarer Biomasse.
Die Biomasse selbst besteht aus Pflanzenabfällen wie Kokosnussschalen, Sägespänen oder Resten aus der Zuckerrohrverarbeitung. Damit die Öfen laufen und die Ziegel hergestellt werden können, werden also keine Wälder abgeholzt oder fossile Brennstoffe genutzt. Allein in Santander spart das jedes Jahr 18.490 Tonnen CO2. Hinzu kommt, dass die Biomasse nicht unter freiem Himmel verrottet und so kein Methan freigesetzt wird – das spart zusätzliche Treibhausgase ein.
Damit ein Klimaschutzprojekt auch von der Bevölkerung am Ort akzeptiert und als wertvoll erachtet wird, muss es auch einen Mehrwert für die Menschen haben. Daher gehört es zu den Zielen des Projektes, langfristig Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen zu schaffen und moderne Sklaverei sowie Kinderarbeit zu bekämpfen.
Aber lassen wir Miguel doch selbst erzählen: